Wie geht es dir, wenn deine sorgfältig zurechtgelegten Pläne scheitern? Wenn binnen Minuten alles, was du dir vorgenommen hast, nicht mehr möglich ist? Wenn ein einziger Moment ausreicht, um deinen so gut ausgedachten Lebensweg auf den Kopf zu stellen?
Im Verlauf der letzten beiden Jahre mussten wir sicherlich alle kurzfristig umplanen, Projekte umterminieren, Verabredungen verschieben, Treffen aufheben, Urlaube absagen. Und vermutlich haben das die wenigsten von uns voller Freude getan. Anfangs vielleicht noch mit der Hoffnung auf baldige Besserung der Lage. Doch als sich Woche für Woche aneinanderreihte, Kontakte ausblieben und statt Verschieben immer häufiger Absagen als einzige Lösung blieb, wurde es dem Großteil von uns sicher schwer ums Herz. Wir können uns vermutlich zumindest im Ansatz vorstellen, wie es einem ergeht, der wegen einer schlimmen Diagnose von heute auf morgen ans Bett gefesselt ist. Oder der sich plötzlich komplett isolieren muss, um seinen Zustand nicht noch zu verschlimmern. Wie es ist, wenn der Partner unerwartet verstirbt und man plötzlich alleine dasteht. Doch was tun? Lächeln und mit falscher Zuversicht die Zähne zusammenbeißen? Wird schon alles wieder gut? Ich glaube, dass es völlig in Ordnung ist, zu trauern, wenn ein Plan kaputt geht. Trauern bedeutet einen Verlust zu beweinen, wütend zu sein auf die Umstände, Hoffnungslosigkeit zu verspüren. Und nicht immer gleich das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, diese Gefühle auch alle "durchzufühlen".
Wenn wir in die Bibel schauen, treffen wir auf viele Menschen, die ihren Frust und ihre Verzweiflung lauthals rausgelassen haben. Ich weiß, dass Gott kein Problem mit unseren Gefühlen hat. Und was wir bei diesen Menschen auch sehen, ist, dass sie sich nach ihrem Gefühlsausbruch von Gott trösten ließen. Elia zum Beispiel wurde von Gott erstmal mit Essen und Trinken versorgt und Gott ließ ihn eine Runde schlafen, bevor er ihm einen neuen Auftrag un damit auch eine neue Perspektive gab. Er überspringt nicht einfach die Phase des Trauerns und des Fühlens. Und er ist da. In dem schmerzhaften Pozess, eigene Träume und Pläne loszulassen. Aber eben auch, um uns zu trösten und uns eine neue Perspektive zu schenken.