Und wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. So lautet ein bekannter Spruch, den die meisten von uns sicher noch aus Einträgen im Poesiealbum kennen. Und als Heranwachsende schien mir diese Annahme auch völlig logisch. Du weißt nicht mehr weiter und zack - schon kommt Hilfe. In welcher Form auch immer.
Leider ist unser Leben als Erwachsene nicht immer so einfach, wie uns dieser beliebte Spruch glauben lassen mag. Was tun, wenn du dich am Ende fühlst aber weit und breit kein Lichtlein zu sehen ist? Wenn dich die Komplexität deines Lebens überfordert und es nicht ausreicht, den wohlgemeinten Rat eines Motivationscoaches anzuwenden?
Eine gute Hilfe für mich ist in solchen Zeiten ein berühmtes Zitat aus einem Lied des großen Paul Gerhardt: Geh aus mein Herz und suche Freud. Anstatt zu warten, bis dass Leben sich ändert, werwandelt sich meine Passivität nun in Aktion. Ich bin kein Opfer der Umstände und meiner Überforderung mehr, sondern mache mich aktiv auf die Suche. Für mich selbst bedeutet das oft, Gott in der Natur zu begegnen und mir von ihm sanft meinen Fokus korrigieren zu lassen. Und es bedeutet auch, mich ehrlich meinem eigenen Unvermögen zu stellen. Die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann und die Dinge anzugehen, die in meiner Verantwortung liegen. Und erstaunlicherweise sind Ruhe im Herzen und die Fähigkeit, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen fast immer untrennbar miteinander verbunden.