Vor kurzem musste unsere Tochter notfallmäßig wegen einer schweren Kopfverletzung in die nächstgrößere Stadt verlegt werden. Aufregende und ermüdende Tage lagen hinter uns als Familie. Doch heute sollte sie endlich entlassen werden und schon am Abend sollte ich sie wieder in den Arm nehmen können. Und dann die Nachricht: wir müssen noch eine Nacht länger bleiben!
In diesem Moment hätte ich schreien können. Meine ganze Hoffnung und Vorfreude waren in einem Moment verschwunden, Zweifel machten sich breit. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich geglaubt, am Abend würde alles gut und alle wieder zusammen sein. Zutiefst beunruhigt machte ich mich auf den Weg zu einer Osterveranstaltung der Schule. Verschiede Klassen hatten Beiträge vorbereitet und es gab eine Band, die hauptsächlich aus Lehrern bestand, und die das Ganze musikalisch einrahmte. Ich hörte gar nicht richtig hin. In Gedanken war ich bei meiner Tochter. Was, wenn sich ihr Zustand verschlechtern würde? Was, wenn sie doch einen Schaden am Gehirn erlitten hätte? Zeigte sie Anhaltspunkte für eine Infektion?
Plötzlich nahm ich die Musik wahr als hätte jemand den Lautstärkeregler nach oben geschoben. Meine schweren Gedanken wurden unterbrochen, von dem was da gerade gesungen wurde. Ich erkannte das Lied. Der Refrain schließt auf deutsch mit den Worten: Jesus meine Hoffnung lebt! Und in diesem Moment wurde mir eines bewusst: was bleibt sind, Glaube, Hoffnung, Liebe (1.Korinther 13). Meine Hoffnung lebt und hat vor über 2000 Jahren mit einem leeren Grab bewiesen, wie lebendig sie ist. Was bleibt ist eine unerschütterliche Zusage Gottes an mich: Ich lasse dich nicht allein!