Mit dem Wissen wächst der Zweifel. So sagt der Volksmund. Gerade der Zweifel ist doch das, was den Fortschritt und die Weiterentwicklung beschleunigt. Ohne daran zu Zweifeln, dass gängige, zeitgemäße Meinungen nicht stimmen, gäbe es bis heute kein Auto, keine Luftfahrt, keine Raumfahrt, keine moderne Medizin. Aber eben auch keine Atombomben oder Massenvernichtungswassen. Der Zweifel an sich ist nicht verkehrt. Er bringt uns weiter. Und führt uns gleichzeitig in neue Bereiche, die nächte Zweife mit sich bringen. Manchmal auch der Zweifel daran, ob es wirklich sinnvoll war, das "Alte" zu bezweifeln.
Noch keine 100 Jahre alt ist die Urknalltheorie. Es war ausgerechnet der Theologe und Physiker Georges Lemaître, der das "primordiales Atom" 1931 aufbrachte. Was wir heute als Singularität verstehen, versuchte er auf diese Weise in Worte zu fassen. Liest man auf Wikipedia über George Lemaître, findet man folgende Zeilen:
"Auf einer Tagung im November 1951 akzeptierte die Päpstliche Akademie der Wissenschaften Lemaîtres Theorie. Papst Pius XII. führte in einem abschließenden Vortrag aus – der mit dem Urknall zeitlich festlegbare Anfang der Welt sei einem göttlichen Schöpfungsakt entsprungen."
Mir scheint, als wollte die Kirche eine weitere Peinlichkeit wie zu Zeiten Galileo Galilei um alles in der Welt verhindern. Galilei war davon überzeugt, "die Werke Gottes durch Experiment und Logik früher oder später vollständig klären zu können..." Und das hatte ihn in den Konflikt mit der Kirche gebracht. Denn als Anhänger des kopernikanische Weltsystems stand er dem von der Kirche favorisierten geozentrischen Weltsystem (es gab damals noch mehr Ideen) entgegen. Dabei war es wohl auch die Art und Penetranz mit der Galileo Galilei vorging, die dazu führte, dass er seine Gnade vor dem Past verspielte. Denn dieser hatte einer Publikation des "kopernikanischen Weltsystems" zugestimmt, vorausgesetzt Galilei spräche nur von einer Theorie.
Wie dem auch sei. Auch heute tun sich Zweifel auf. Zwifel an der Konsistenz und Haltbarkeit der Urknalltheorie.Es mag nicht zeitgemäß sein, die Urkalltheorie anzuzweifeln. Tortzdem bleibe ich dabei. Ich habe Zweifel - und viele Wissenschaftler auch.