
🙏 #196 Steinschläge, Gebet und Bewahrung
Liebe Freunde,
jeden Tag gibt es neue Geschichten und aufregende Ereignisse. Oft denke ich mir, es wäre schön, jemanden mit einer Kamera dabei zu haben, der es festhält, um es mit der Welt zu teilen. Doch bisher haben wir noch niemanden. Und so teilen wir einfach einen kleinen Ausschnitt in diesem Newsletter und unserem Podcast.
Bücher inspirieren
In den letzten beiden Wochen haben uns gleich zwei Geschichten erreicht, wie unsere Bücher andere inspiriert haben. Hast du sie schon gelesen? Beide, "Find your mission - jeder Mensch hat eine Mission, die nur er erfüllen kann" und "Weiter als gedacht" findest du im Online-Shop. Suchst du ein Geschenk, oder willst andere inspirieren? Wir schicken dir gerne ein kostenloses Exemplar zu.

Mitglieder im peruanischen Verein

Lena und ich sind in der vergangene Woche als Mitglieder in den peruanischen Verein von Diospi Suyana aufgenommen worden. Klaus John schreibt in seinem Blog, was das bedeutet.
Mit Kuhmist behandelt
Es gibt Momente in denen man als Arzt glaubt, sich verhört zu haben. Gleichzeitig habe ich in den letzten Jahren so viele unglaubliche Geschichten gehört, dass ich manchmal gar nicht mehr groß überrascht bin. Diese Woche kam eine Mutter mit ihrem Kind in die Klinik. Der Kleine hatte sich beim Spielen verbrüht. Sie selbst war nicht da. Nur die Großmutter. Auf dem offenen Feuer wurde Wasser gekocht und der kleine bekam es über den Arm. Wie es genau passiert ist, konnte die Mutter nicht erklären. Da er aus einem Bergdorf kommt, in dem es keinen Arzt gibt, griff die Großmutter zu einem alten Hausmittel. Sie mischte Zucker und Kuhdung zusammen und schmierte es als Salbe auf die offenen Wunden. Laut Aussagen der Mutter, habe der Schmerz ziemlich schnell nachgelassen.
Als Mediziner schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen. Und dennoch: Aus unerfindlichen Gründen heilt die Wunde seit Tagen sehr gut. Ob es am Kuhdung liegt, oder am beherzten Reinigen in unserem Hospital und der antibiotischen Therapie, lässt sich schlussendlich wohl nicht klären.
"Wie wäre das in Deutschland behandelt worden", frage ich mich manchmal. Wahrscheinlich hätte ein Arzt die Wunde steril abgedeckt und dem Kleinen Schmerzmittel und Flüssigkeit gegeben. Dann wäre er mit einem Helikopter in die nächste Verbrennungsklinik geflogen worden. Immerhin war die Hand mitbetroffen.

(Der gesamte Unterseite des Unterarms ist verbrüht und die Haut bis zum Ellenbogen weg. Aus Pietätsgründen zeige ich die Wunde hier nicht.)
Autoreparaturen
Die Straßen in unserem Dorf haben die letzten Jahre unserem Auto schwer zugesetzt. Zudem fordern die kurvigen Bergstraßen ihren Tribut. Eine Fahrt nach Cusco und zurück bedeutet jedes Mal mehr als 4000 Höhenmeter Serpentinen. Lena und ich erzählen in der aktuellen Podcastfolge davon, was alles gewechselt werden musste und in welchem Zustand sich die Teile befanden. Ohne es zu wissen, war die Fahrt zur Werkstatt in Cusco lebensgefährlich.

Danke für deine Hilfe, die sicher in Peru ankommt.
Es grüßt dich herzlich aus Peru 🇵🇪,
Dr. Benjamin Zeier mit Lena und den Kindern.
PS: Das Bild oben zeigt einen der vielen Steinschläge auf dem Weg nach Cusco. Ein Frontlader hatte gerade einen schmalen Durchgang freigeräumt. Vielerorts gibt es dieses Jahr extreme Regenfälle in Peru. Die Überlandfahrten sind oft lebensgefährlich.