Als Benjamin und ich vor über 20 Jahren ein Paar wurden, gab es sehr viele kritische Stimmen um uns herum: zu jung, zu unterschiedlich, zu arm, zu unüberlegt,... Dem gegenüber stand unsere junge Liebe und der Wille, es gemeinsam zu schaffen. Heute schaue ich manchmal zurück und überlege, was wir alles verpasst hätten. Wir sind durch so manches Tal gemeinsam gegangen, haben fast alle prägenden Erlebnisse gemeinsam durchgemacht, haben fünf wunderbare Kinder bekommen, sind gemeinsam ausgewandert und sind noch immer auf der spannenden Reise unseres Lebens gemeinsam unterwegs. Ich bin dankbar dafür, dass wir schon zu Beginn dieser Reise ein klares Ziel hatten und unseren Fixpunkt nie aus den Augen verloren haben. Allen Kritikern zum Trotz.
Aber was ist mit den Dingen, die wir nicht getan haben bzw. tun, weil andere sie für falsch, nicht machbar oder unzumutbar halten? Was ist mit den Stimmen, denen wir heute noch Gehör schenken, und die unser Handeln maßgeblich mitbestimmen? Zumindest in meinem Fall kann ich sagen, dass diese Kritiker meistens nicht mehr von außen kommen, sondern die Stimme meine eigene ist. Du schaffst das nicht, das lohnt sich nicht, wozu der Aufwand, jemand anders kann das besser, was denkst du wer du eigentlich bist, warum solltest ausgerechnet du das können,... In der Regel Sätze, die wir seit Jahren so internalisiert haben, dass sie uns gar nicht mehr seltsam vorkommen.
Doch was ist das Ziel unseres Lebens? Ich glaube, dass jeder Mensch eine Mission hat, die nur er erfüllen kann. Und das diese Mission in aller Regel außerhalb unserer Komfortzone und auch außerhalb dessen, was wir uns selbst zutrauen, liegt. Mein Ziel ist es, Gottes Mission für mein Leben zu erfüllen. Das ist unbequem und fordert meinen inneren Kritiker heraus. Gottes Wahrheit über meinem Leben liegt soweit jenseits dessen, was ich über mich selbst glaube. Glücklicherweise. Dazu hat er sogar noch versprochen, dass ich seinen Auftrag in dieser Welt weder aus eigener Kraft stemmen muss, noch dass er mich jemals alleine lassen wird. Meine Aufgabe ist es, meinen Fixpunkt nicht aus den Augen zu lassen und nah am Vaterherz Gottes zu bleiben. Und seiner Wahrheit mehr zu glauben, als meiner eigenen.